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Seit Ostern 2022 ist weniger als die Hälfte der deutschen Bevölkerung konfessionell gebunden.
Tendenz: weiter sinkend, Tempo: viel schneller als prognostiziert.
Ich porträtiere deutschlandweit genau hundert Menschen fotografisch und mit einem Gespräch als Audiomitschnitt in folgender Aufteilung:
– 51 nicht (mehr) konfessionell gebundene Menschen
– 26 (sowohl noch als auch überzeugte) Mitglieder der katholischen Kirche
– 23 (sowohl noch als auch überzeugte) Mitglieder der evangelischen Kirche
Das entspricht der Aufteilung zum Zeitpunkt Ostern 2022, dem Datum, an dem sich das Mehrheitsverhältnis der konfessionell Gebundenen zu den konfessionell Ungebundenen umgekehrt hat. Zu dem Zeitpunkt, an dem ihr euch dieses Video anschaut, wird die Anzahl der Katholik:innen und Protestant:innen in Deutschland deutlich niedriger sein.
Ich freue mich auf spannende Gesprächspartner:innen. Neben einer ehemaligen Nonne, mit der ich über die finanzielle (Nicht)Absicherung von Ordensleuten spreche und vielen Katholik:innen, die wegen der Skandale um die Missbräche und deren systematischer Vertuschungen ihre Kirche verlassen, habe ich Kontakt zu Menschen, die sich in Zeiten der Inflation die Kirchensteuer nicht mehr leisten können und auch zu Menschen, die als komplett Ungläubige bewusst in der Kirche bleiben, weil ihnen die karitativen & sozialen Engagements der Kirche am Herzen liegen. Ich spreche zudem mit Menschen, die sehr gläubig sind, Kirchenmitglieder bleiben möchten und dennoch mit ihrer Kirche hadern und mit solchen, die sehr gern austreten würden, denen jedoch schlicht die Zeit für das terminlich schwierig in den Alltag zu integrierende Austrittsprozedere fehlt (wenn es denn überhaupt gelingt, einen Austrittstermin zu ergattern).
Viele Gründe für oder gegen einen Kirchenaustritt sind emotionaler und anekdotischer Natur. Um das soziale Engagement der Kirche als Betreiberin von beispielsweise Kindertagesstätten und Krankenhäusern und dessen finanzielle Basis beispielsweise ist es anders bestellt als viele, die sich darauf als Bleibegrund berufen, annehmen: den finanziellen Löwenanteil stemmt der Staat und die Kirche fungiert als Trägerin. Dennoch hat sie weitreichende Befugnisse, als Beispiel sei hier ihr eigenes Arbeitsrecht genannt.
Andererseits engagieren sich die Mitarbeiter:innen der Kirche unbürokratisch, dezentral, eigenverantwortlich und oft von der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen an Stellen, wo Hilfe nötig ist, die sonst keiner leistet.
Aus den Fotos und Audiotakes möchte ich ein um Infografiken angereichertes Video und / oder eine Ausstellung realisieren.
Das Projekt wird unterstützt von der Stiftung Kunstfonds. Danke!!
Über weitere Unterstützung (und auch entsprechende Ideen hierzu) freue ich mich sehr.
Wenn euch hierzu etwas einfällt und ihr entsprechende Kontakte habt und / oder wenn ihr als konfessionell (Un)Gebundene mitmachen möchtet, meldet euch bitte bei mir!